BiodiversitÀtsinitiative

FristverlĂ€ngerung fĂŒr BiodiversitĂ€tsinitiative in der UREK-S

Die Umweltkommission des StĂ€nderats (UREK-S) hat in ihrer gestrigen Sitzung die Frist fĂŒr die Behandlung der BiodiversitĂ€tsinitiative verlĂ€ngert. Über das Eintreten auf die vom Bundesrat entworfene und vom Nationalrat angepasste NHG-Revision, entscheidet die UREK-S 2023. Die Kommission beantragt dem StĂ€nderat, die Behandlungsfrist fĂŒr die Volksinitiative zu verlĂ€ngern, damit sie ausreichend Zeit fĂŒr die Beratungen ĂŒber die NHG-Revision zur VerfĂŒgung hat. Die TrĂ€gerorganisationen begrĂŒssen, dass die UREK-S sich vertieft mit den Folgen des BiodiversitĂ€tsverlustes fĂŒr Wirtschaft und Gesellschaft sowie mit den Massnahmen zum Schutz unserer Lebensgrundlagen befassen will.

“In Anbetracht der Tragweite der BiodiversitĂ€tskrise erwarten die TrĂ€gerorganisationen der BiodiversitĂ€tsinitiative, dass die Umweltkommission sich die Sachlage genau anschaut, auf die Revision des Natur- und Heimatschutzgesetztes eintritt und die interessante Fassung des Nationalrates weiter verbessert”, sagt Sarah Pearson Perret, SecrĂ©taire romande von Pro Natura.

Dass ein grosser Handlungsbedarf bei der BewĂ€ltigung der BiodiversitĂ€tskrise besteht, haben sowohl der Bundesrat als auch der Nationalrat anerkannt. Erst Anfang Jahr hatte die stĂ€nderĂ€tliche GeschĂ€ftsprĂŒfungskommission einen Bericht zum Stand des BiodiversitĂ€tsschutzes in der Schweiz vorgelegt und darin Bund und Kantonen keine guten Noten erteilt. Der Bundesrat hatte bereits im Jahr zuvor einen Entwurf fĂŒr die Gesetzesrevision in Form eines indirekten Gegenvorschlags vorgelegt. Der Nationalrat bestĂ€tigte diesen Handlungsbedarf im Herbst und schlug ergĂ€nzend ein neues Instrument der BiodiversitĂ€tsgebiete vor. Aus Sicht der Initiant:innen ein prĂŒfenswerter Kompromiss.

“Die Wissenschaft hat aufgrund des rasanten Artenverlustes schon lĂ€ngst Alarm geschlagen. In Wirtschaftskreisen werden die warnenden Stimmen immer lauter, darunter die von SwissRe, McKinsey, PWC und dem WEF. Ohne einen besseren Schutz unserer BiodiversitĂ€t und damit unserer Ökosysteme werden unsere ErnĂ€hrungssicherheit und unser Wohlstand gefĂ€hrdet”, sagt Raffael AyĂ©, GeschĂ€ftsfĂŒhrer BirdLife Schweiz.

Auch die aktuelle Klimakonferenz COP 27 in Sharm-El-Sheikh zeigt, dass wir auf BiodiversitĂ€tsschutz im Kampf gegen den Klimawandel nicht verzichten können. Die BiodiversitĂ€t erbringt fĂŒr uns ĂŒberlebenswichtige Ökosystemleistungen wie den Schutz vor Hitze und Trockenheit, aber auch vor Erosion und Extremwettereignissen. Intakte Ökosysteme speichern CO2 und Wasser, und sie sind daher die besten VerbĂŒndeten im Kampf gegen sowie der Anpassung an den Klimawandel.

“Nachdem der Nationalrat die Förderung der Baukultur aus der NHG-Revision gestrichen hat, erwarten die TrĂ€gerorganisationen von der stĂ€nderĂ€tlichen Umweltkommission, dass sie die Motion ihrer Schwesterkommission (22.3892) unterstĂŒtzt und die Baukultur im Rahmen der Kulturbotschaft (2024) im NHG gesetzlich verankert”, betont Stefan Kunz, GeschĂ€ftsfĂŒhrer Schweizer Heimatschutz.

Medienmitteilung der UREK-S