BiodiversitÀtsinitiative

Alarmierendes vom WeltbiodiversitÀtsrat

Der WeltbiodiversitĂ€tsrat IPBES hat am 6. Mai 2019 einen alarmierenden Bericht veröffentlicht: Die BiodiversitĂ€t ist weltweit gefĂ€hrdet. Was trĂ€gt die Schweiz zur Rettung bei? Wir wollen, dass sie mehr tut: jetzt die BiodiversitĂ€tsinitiative unterschreiben und die Politik zum Handeln zwingen! Drei Jahre lang haben 150 Expertinnen und Experten aus 50 LĂ€ndern das vorhandene Wissen zum Zustand der BiodiversitĂ€t weltweit zusammengetragen, ĂŒber 20‘000 Personen wirkten mit. Die Resultate sind erschreckend: - Mehr Tier- und Pflanzenarten als je zuvor sind heute vom weltweiten Aussterben bedroht. Rund 1 Million von insgesamt 8 Millionen Arten könnten schon in den nĂ€chsten Jahrzehnten definitiv von der Erde verschwinden. - Die globale Biomasse von WildsĂ€ugetieren ist um 82 Prozent zurĂŒckgegangen. Die HĂ€ufigkeit von Wirbeltieren nimmt seit 1970 rapide ab. - 75% der LebensrĂ€ume an Land sind heute durch menschliche Eingriffe stark verĂ€ndert, 66% der MeeresrĂ€ume leiden unter kumulativen EinflĂŒssen, ĂŒber 85% der Feuchtgebiete sind in den letzten 300 Jahren verschwunden.

Klima und BiodiversitĂ€t – zwei Seiten einer Medaille

Die Ursachen, die der Bericht nochmals akribisch aufzeigt, sind bekannt. Wenn die wichtigsten Treiber – allen voran der Klimawandel, die intensive Landwirtschaft, menschliche Eingriffe in natĂŒrliche LebensrĂ€ume – nicht sofort mit griffigen Massnahmen angegangen werden, wird sich der Artenverlust noch mehr beschleunigen. Das gilt auch fĂŒr die Schweiz, wo die Wissenschaft lĂ€ngst die Alarmglocken lĂ€utet.

Ein Blick auf die bisherige Politik der Schweiz ist allerdings ernĂŒchternd: Die Verabschiedung eines zahnlosen Aktionsplans zur BiodiversitĂ€t brauchte viele Jahre, die Agrarpolitik tritt auf der Stelle, die nötige drastische EinschrĂ€nkung des Pestizideinsatzes kommt nicht voran. Artenschutz und Raumplanung sind unter Dauerbeschuss, die eigentlich geschĂŒtzten Moore trocknen weiter aus und den GewĂ€ssern soll noch die letzte Kilowattstunde Strom abgepresst werden.

Politik braucht Druck

«Hoffen wir, dass die alarmierende Botschaft des IPBES nun endlich auch von den EntscheidungstrÀgern in der Schweiz gehört wird», sagt Friedrich Wulf, Vertreter von Pro Natura an den Verhandlungen in Paris. Damit dies geschieht, braucht es aber auch den Druck von unten.

Wir rufen alle ökologisch verantwortungsbewussten KrĂ€fte auf, aktiv zu werden: UnterstĂŒtzt die hĂ€ngigen Volksinitiativen zu Pestiziden, Konzernverantwortung, Klima und Massentierhaltung – und unterzeichnet und werbt fĂŒr die BiodiversitĂ€tsinitiative und die Landschaftsinitiative.