Biodiversitätsinitiative

Biodiversitätskrise

Die Natur ist stark unter Druck – gerade in der Schweiz. Im Vergleich zu anderen Industrieländern weist die Schweiz die höchste Anzahl bedrohter Arten auf und stellt die geringste Fläche unter Schutz. Bereits 2017 stellte die OECD dies in ihrem Umweltprüfbericht fest und rügte die Schweiz dafür. Trotzdem geschieht nichts. Wenn wir unsere Lebensgrundlagen erhalten wollen, müssen wir uns jetzt für die Biodiversität einsetzen.

Unsere Natur ist unsere Lebensgrundlage

Die Biodiversität ist für uns von unschätzbarem Wert. Intakte Ökosysteme sichern Nahrung, saubere Luft, Trinkwasser und fruchtbare Böden. Sie sind unsere Lebensgrundlage. Sie bieten aber auch Schutz vor Naturgefahren, wie zum Beispiel der Bergwald bei Lawinen. Und nicht zuletzt dienen sie unserer Erholung: Grünräume verbessern die physische, psychische und soziale Gesundheit.

Zahlreiche Wirtschaftszweige, von der Nahrungsmittelproduktion über die Pharmaindustrie und die Holzwirtschaft bis hin zum Tourismus, sind auf eine intakte Biodiversität angewiesen. Unser Wohlergehen und unsere Lebensqualität hängen unmittelbar vom Zustand der Biodiversität ab.

Der Biodiversität geht es alarmierend schlecht

7’594 km2 an artenreichen Lebensräumen (Trockenwiesen, Auen und Moore) gingen seit 1900 verloren. Das entspricht fast einem Fünftel unserer gesamten Landesfläche!

Ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten in der Schweiz gelten als gefährdet oder als bereits ausgestorben.

45% der Wildbienenarten in der Schweiz sind ausgestorben oder gefährdet.

Die Hälfte der verbleibenden Lebensräume für Tiere und Pflanzen ist gefährdet. Besonders betroffen sind Feuchtgebiete und Gewässer.

Im Vergleich mit den Nachbarländern sind besonders viele Arten gefährdet!

Ein Viertel der Fliessgewässer ist stark verbaut. Die Schutzgebiete sind fragmentiert und ungenügend vernetzt. Siedlungen und Verkehrswege sind für viele Arten unüberwindbare Hindernisse. Dies führt dazu, dass Tieren und Pflanzen nur einige wenige Refugien verbleiben. Weitere Bedrohungen sind Mikroverunreinigungen, die Folgen der Erderwärmung und das Auftreten invasiver Arten.

Was können wir tun?

Wissenschaftler:innen und Forscher:innen fordern, dass der Erhalt und die Förderung der Biodiversität auf rund einem Drittel der Fläche der Schweiz Vorrang hat. Ein Teil dieser Fläche muss als Schutzgebiet ausgeschieden werden. Die anderen Flächen können weiterhin bewirtschaftet werden, vorausgesetzt sie fördern die Biodiversität oder schaden ihr zumindest nicht. Gleichzeitig muss die Fläche der Schutzgebiete deutlich wachsen. In der Schweiz stehen gerade einmal 5,9 Prozent der Landesfläche unter Schutz. Damit ist die Schweiz europäisches Schlusslicht.

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